Geschichte zum VolksGarten in Schmalkalden
Wie alles begann:
Am 5. Mai 1835 rief der Landrichter Friedrich Johann Georg Wagner im Schmalkalder Anzeiger zur Gründung eines Volksgarten auf. Landrichter Wagner sagt darin unter anderem: An vielen Orten würden schöne Anlagen und Spaziergänge zum Vergnügen der Menschen angelegt, nur Schmalkalden hätte dergleichen nicht, da es doch eben so schön zu machen wäre.“ Dieser Aufruf fand allgemeinen Beifall in der Bevölkerung; Der damalige Bürgermeister Ullrich sagte seine Mitwirkung zu und der Stadtrat gab seine Zustimmung dazu und überwies zu der Anlage den Triesch am Wolfsberge. Schon Ende des Monats Mai 1835 konnte das gebildete Komitee die Statuten der gegründeten „Gesellschaft eines Volksgartens zu Schmalkalden“ veröffentlichen. 1836 Der Volksgarten war DAS Naherholungsziel für die Schmalkalder Bevölkerung. Bekannt wird der Volksgarten besonders wg. seiner Aussicht auf die Stadt. 1836 entstand die erste bekannte Zeichnung mit Ansicht auf die Stadt vom Volksgarten aus gesehen.
1845 Im Oktober wurde der Vater des Volksgartens, Landrichter Friedrich Johann Georg Wagner, in gleicher Rolle nach Marburg versetzt. In den Jahren von 1835 bis 1845 hat unter seinen Augen die Anlage am Wolfsberge sich vorteilhaft entwickelt. In seiner „Geschichte der Stadt und Herrschaft Schmalkaldens“ (herausgegeben 1849) schrieb er darauf bezüglich: Es gereicht dem Verfasser nicht zu geringer Freude, der erste Begründer dieser, im Jahre 1835 begonnenen und jetzt schon so herrlichen Anlage zu sein. 1893 Das Wirtschaftsgebäude war ebenfalls mit den Jahren sehr baufällig geworden und das Bedürfnis nach einem neuen größeren machte sich fühlbarer. Im Laufe des Frühjahrs 1893 wurde das alte Haus abgerissen, später auch die Kegelbahn, die in den Sommmonaten als Wirtsstube benutzt worden war. Die Arbeiten an dem neuen Hause wurden so gefördert, dass bereits am 20. Juni dasselbe gerichtet werden konnte und am 5. September unter großer Beteiligung von Schmalkaldern eingeweiht wurde.
Ein Bild aus dem Jahre 1916 zeigt den heute noch bestehenden überdachten Bierpavillon in seiner gesamten Schönheit. 1924 Im Jahre 1924 wurde der Entschluss gefasst, auf dem Gelände des Volksgartens eine Konzertmuschel zu bauen. Das Vorhaben wurde noch im gleichen Jahr vom damaligen Volksgarten-Gastwirt, Fritz Grupe, als Bauherr durchgeführt. Es entstand eine wunderschöne Konzertmuschel, die heute noch genauso schön anmutet, wie zur Einweihung im Jahre 1924. Die seinerzeitigen Baupläne spiegeln die exakte Planung dieses einmaligen Bauwerks wieder. Eine Bestandszeichnung des Volksgartens aus dem Jahre 1924 stellt den bis dahin vorhandenen Baubestand auf dem Gebiet des Volksgartens dar. In orange dargestellt ist die geplante Musikbühne.
Alle historischen Pläne wurden freundlichst vom Schmalkalder Stadt- und Kreisarchiv zur Verfügung gestellt. 1934 Anfang der 30er Jahre wurde der Bedarf nach einer öffentlichen Naturbühne laut. Ziel war es, einer großen Anzahl an Besuchern einen freien Blick auf eine neu zu errichtende Freilichtbühne zu gewähren. Es entstand der Plan zum Bau der Freilichtbühne im oberen Teil des Volksgarten: Der Bau der erfolgt nach den Plänen des Architekten. Die Anlage bot 1.210 Personen Platz. 1944 Die Bestandszeichnung vom 5.Mai 1944 (also genau 108 Jahre nach dem Aufruf des Landrichters Friedrich Johann Georg Wagner zur Gründung eines Volksgartens in Schmalkalden) zeigt das gesamte Areal des Volksgartens zu diesem Zeitpunkt. Gut zu sehen ist der heute noch bestehende Treppenaufgang zum Gastronomischen Bereich des Volksgartens, mit Haupthaus, Felsenkeller, Pavillon und Musikbühne – wie er heute noch besteht. Die auf der Zeichnung noch gut zu sehende Freilichtbühne (Naturtheater) ist in der dargestellten Form leider nicht mehr existent.
Das Naturtheater wurde auf Entscheid der Stadt in den 2000er Jahren eingefriedet und der Natur überlassen. Seitdem ist sie wieder "verwaltet". Einige Treppenstufen am Eingang und diverse Mauerreste sind jedoch noch heute zu sehen 1976 Umbau des Volksgarten als HO-Gaststätte 1980 Sanierung der Freilichtbühne anlässlich des 5. Folklorefestivals anlässlich dessen der DDR-Star Gojko Mitić, der sogenannte „Winnetou des Ostens“, auf der Freilichtbühne auftrat. 1990 Kay Luhle übernimmt den Volksgarten als Pächter von der Treuhand. Komplette Sanierung des gesamten Anwesens des Volksgarten (Haupthaus, Bierpavillon und Musikmuschel) - Bauzeit ca. 9 Monat 1991-2003 Der Volksgarten Schmalkalden mit seinem neuen Konzept als Erlebnisgastronomie erarbeitet sich einen weit über die Stadtgrenzen hinausgehenden Ruf. Unter der Bezeichnung „OLD FASHION“ im Volksgarten wird die Lokalität als Restaurant und als Tanzbar weit bekannt. Neben unzähligen Motto-Partys und Tanzveranstaltungen zählen auch viele Auftritte von Interpreten und Musikgruppen wie u.a. Best of Rest aus Weimar, No Name aus Köln, Karin Roth (Tochter von Herbert Roth – Komponist des legendären Rennstein Liedes), Martina Heß, Roßdorfer Musikanten, Werrataler Musikanten uvm. waren in dieser Zeit auf der Musikbühne im Volksgarten live zu sehen und zu hören. 2012 Beginn der umfangreichen Sanierungsarbeiten zur Wiedereröffnung des gastronomischen Betriebes. 2013 Am 11. August 2013 eröffnet der Volksgarten im wieder strahlenden Glanz seine Pforten. Rund 600 Gäste aus ganz Schmalkalden waren gekommen. Unter ihnen auch der Bürgermeister der Stadt, Thomas Kaminski, der sich über den gelungenen Aufbau des Volksgarten freute.
Ein buntes Programm erfreute auch alle anderen Besucher und die Meinung wahr einhellig: „Es ist schön, dass der Volksgarten wieder geöffnet ist“. Eröffnung des Volksgarten am 11. August 2013 – Im Bild Objektleiter Mark Helm. |